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Höheres Engagement im modernen Klassenzimmer

Der Blick geht raus auf den Schulhof, die Gedanken schweifen ab. Was jetzt gerade vorne an der Tafel passiert, ist nebensächlich. Die Aufmerksamkeit lässt nach, der Verstand schaltet ab. Viele Lehrende kennen dieses Szenario von ihren Schüler:innen. Grund dafür kann ein mangelndes Engagement der Lernenden sein.

Engagement ist ein wesentlicher Faktor dafür, inwiefern wir uns einem Thema widmen, diesem Aufmerksamkeit schenken und Interesse zeigen. Deshalb ist Engagement im und am Unterricht extrem wichtig.

Es macht den Unterricht zu einem Erlebnis, anstatt zu einem plumpen „Absitzen“ und fördert gleichzeitig den Lernerfolg. Deshalb sollten Lehrerinnen und Lehrer 2021 bemüht sein, das Engagement ihrer Klassen zu steigern.

STUDENT ENGAGEMENT IN THE MODERN CLASSROOM

Engagement im Unterricht

Das Engagement von Schüler:innen wird allgemein als eine der wichtigsten Voraussetzungen und Indikatoren für erfolgreichen Unterricht angesehen. Eine einfache, kurze Definition zu finden, ist jedoch recht schwierig, da der Begriff von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird und sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammensetzt. Das Glossar zum Bildungswesen definiert Schüler:innen-Engagement als: „Grad an Aufmerksamkeit, Neugier, Interesse, Optimismus und Leidenschaft, den Schüler:innen zeigen, wenn sie lernen oder unterrichtet werden.“

Im Grunde gilt, dass Lernende dann engagiert sind, wenn sie nicht nur an den Unterrichtseinheiten teilnehmen, sondern auch Zeit und Muße in das eigene Lernen investieren. Das kann Faktoren wie die Teilnahme an Lernaktivitäten und emotionales Engagement beinhalten, geht allerdings weit darüber hinaus. Die Motivation und Bereitschaft zum Lernen spielt dabei eine wichtige Rolle, ebenso die Tatsache, ob und inwiefern Lernende Verantwortung für ihren eigenen Lernerfolg übernehmen. Auch Zugehörigkeitsgefühle und Lernziele gehören dazu. Lernende, die voll engagiert sind, werden aktiv Interesse an einem Thema zeigen und sich bemühen, dieses zu verstehen. Das kann über die nötigen Anforderungen hinaus gehen, die erforderlich sind, um eine Aufgabe oder Prüfung zu bestehen.

Als Gegenteil steht dem Engagement von Schülerinnen und Schülern die Gleichgültigkeit gegenüber. Diese charakterisiert sich primär dadurch, dass es an Motivation fehlt und kaum Interesse an der Materie besteht. Die Teilnahme am Unterricht ist begrenzt, wird vielmehr als Pflicht anstatt als Chance gesehen und wird teilweise von den Lernenden umgangen.

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Strategien für ein höheres Engagement

Es gibt eine Reihe potenzieller Strategien, die Lehrende anwenden können, um die Motivation, Freude und das Interesse am Unterricht und somit das Engagement der Schüler:innen zu steigern. Im Folgenden werden einige beliebte und wichtige Strategien vorgestellt:

Aktives Lernen

Das Konzept des aktiven Lernens fokussiert sich darauf, Lernende durch sinnvolle Aktivitäten in den Lernprozess einzubeziehen. Die Idee dahinter ist, den Lernenden eine reale Möglichkeit zu geben, aktiv am Unterricht teilzunehmen. Sie können beispielsweise darum gebeten werden, theoretisches Wissen auf eine praktische Situation anzuwenden oder einen Prozess vor der Klasse zu demonstrieren. Aktives Lernen kann auch die Durchführung eines Experiments, die Durchführung von Feldforschungen sowie eine Vielzahl anderer Aktivitäten umfassen, die über das hinausgehen, was im klassischen Präsentationsunterricht üblich ist.

Aktives Lernen stellt eine Umkehr des herkömmlichen, konventionellen Unterrichts dar, bei dem die Lernenden tendenziell eher passiv zuhören und die Informationen für eine zukünftige Verwendung speichern, anstatt diese direkt anzuwenden. Durch die praktische Anwendung erkennen sie, was sie tun und warum es nützlich ist. Durch die angewandten Handlungen bekommt das theoretische Wissen einen Sinn und eine Relevanz.

Technologie im Klassenzimmer

Der Einsatz von Technologie im Klassenzimmer wird 2021 immer alltäglicher und kann in vielerlei Hinsicht zu einem höheren Engagement der Lernenden führen. Einer der Hauptvorteile dieser Lernmethode ist, dass der Unterricht deutlich abwechslungsreicher und anschaulicher wird durch digitale Inhalte wie animierte Präsentationen oder Videos.

Digitaler Unterricht macht nicht nur Spaß, sondern steigert auch die Konzentration durch Spannung und Abwechslung. Inhalte können einfach und unkompliziert zur Verfügung gestellt werden, sodass Schüler:innen Inhalte zu Hause wiederholend oder vertiefend nacharbeiten können. Gleichzeitig wird die Zeit in der Schule effektiver genutzt und geht nicht durch langes Abschreiben von Tafelbildern verloren.

Digitaler Unterricht ermöglicht es, auf die individuellen Anforderungen der Lernenden einzugehen. Technologien wie das Whiteboard gestalten den Unterricht interaktiver und beziehen die Schülerinnen und Schüler somit stärker ein.

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Gruppenarbeiten

Bei Gruppenarbeiten liegt der Fokus auf Teamwork. Lernende arbeiten in Paaren, kleinen oder größeren Gruppen zusammen an Aufgaben. Diese Aufgaben können allein nur schwer realisiert werden und ein Erreichen der Lernziele ist meist nur möglich, wenn alle ihren Teil leisten.

Weitere Formen von Gruppenarbeiten im weiteren Sinne sind Gruppen-Präsentationen, Experimente oder Diskussionen. Auch hierbei sind alle Teilnehmenden entscheidend für die Durchführung. Diese kooperativen Lernmethoden können die sozialen Aspekte des Lernens verbessern, Lernenden ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln sowie deren Fähigkeiten in puncto Delegation, Kommunikation und Kompromissbereitschaft fördern.

Methoden für ein höheres Engagement

Die zuvor genannten Strategien beinhalten einige spezifische Aktivitäten, die genutzt werden können, um die Qualität des Unterrichts zu verbessern und das Interesse und Engagement der Lernenden zu erhöhen.

Digitale Whiteboards

Digitale Whiteboards etablieren sich als Technologie zunehmend in modernen Klassenzimmern. Moderne Whiteboards verbinden viele nützliche Funktionen, wodurch der Unterricht abwechslungsreicher, interaktiver und letztlich auch erfolgreicher wird.

Die Hauptfunktionen werden hier kurz vorgestellt:

  • Tafeloberfläche – Ganz klassisch bieten unsere Whiteboards die Möglichkeit, Tafelbilder zu erstellen. Neben der weißen blanko-Oberfläche gibt es auch die Möglichkeit verschiedene Hintergründe in Form von Bildern oder Mustern (liniert zum Schreiben, kariert für Mathematik, Notenpapier für Musik) einzufügen.
  • Multimediale Inhalte – Die neuen Generationen wachsen bereits mit dem Internet, Social Media und Youtube auf. Wieso sollten diese Medien also nicht auch in den Unterricht integriert werden? Die Whiteboards von ViewSonic bieten die Möglichkeit kinderleicht anschauliche und erklärende Bilder oder Videos einzubinden und den Unterricht somit digitaler zu gestalten.
  • Kommentieren und Bearbeiten – Alle Inhalte (Zeichnungen, Bilder, Präsentationen) können auf dem Whiteboard bearbeitet, korrigiert und kommentiert werden.
  • Kompatibilität – Lehrende haben die Möglichkeit, Unterrichtsmaterialien im Vorfeld vorzubereiten. Im Unterricht können diese Inhalte dann auf dem Whiteboard präsentiert und bearbeitet werden. Die Whiteboards von ViewSonic sind zudem kompatibel mit den gängigen Betriebssystemen und Programmen, sodass keine Probleme bei der Präsentation der vorbereiteten Materialen entstehen.
  • Teilen – Auch Schülerinnen und Schüler können ihre Inhalte auf dem Whiteboard und somit mit der gesamten Klasse teilen. Spielend leicht ist es möglich, dass Lernende ihre Inhalte mit der Klasse teilen und diese dann gemeinsam besprochen und korrigiert werden. So erfolgt die Hausaufgabenbesprechung zukünftig interaktiv im Klassenverbund.
  • Interaktivität – Unterricht darf auch Spaß machen: Mit myViewBoard wird Schule abwechslungsreicher und interaktiver. Es können Umfragen, Quiz-Formate oder sogar Tests erstellt werden, die dann im Anschluss automatisch ausgewertet und besprochen werden. Schülerinnen und Schüler gestalten so den Unterricht aktiv mit. Außerdem können die Lernenden, die von zu Hause aus teilnehmen, sich ebenfalls an Gesprächen beteiligen und virtuell ihre „Hand heben“.

ViewBoard und myViewBoard als Software digitalisieren den Unterricht und eröffnen ganz neue Möglichkeiten, Unterricht interaktiv zu gestalten.

Neben den haptischen Whiteboards gibt es zudem virtuelle Whiteboards wie myViewBoard Classroom. Diese kostenlose Software-Lösungen simulieren ein Online-Whiteboard, wodurch die Möglichkeiten und Funktionen auch ohne echtes Whiteboard im Distanz- und Hybridunterricht genutzt werden können. Diese sind äußerst benutzerfreundlich und erleichtern den digitalen Fernunterricht enorm, auch weil sie mehrere Anwendungen – zum Beispiel Möglichkeiten für Videokonferenzen – beinhalten.

Videounterstütztes Lernen

Auch die Integration von Videos in den Unterricht gestaltet das Lernen abwechslungsreicher und vor allem anschaulicher. Der richtige Einsatz von Lernvideos hilft dabei, Themen verständlich zu erklären und Lernhilfen zu geben. Zudem bleiben Lerninhalte durch deren Einsatz eher in Erinnerung.

In Kombination mit dem digitalen Whiteboard oder ähnlichen technologischen Anwendungen kann videounterstütztes Lernen zu einer vollständig interaktiven Erfahrung werden.

Planspiele

Die Absicht hinter Planspielen ist, dass die Lernenden die Rolle einer Person in einer bestimmten Umgebung oder Situation übernehmen und entsprechend handeln, um die eigenen Kenntnisse über ein bestimmtes Thema zu verbessern. Diese Lernmethode ist vor allem für Klassen der Oberstufe relevant, da sie häufig in der Lage sein müssen, komplexe Situationen und Kontexte zu verstehen.

Simulierende Spiele können mit Aktivitäten wie Forschung, Gruppenplanung und breiteren Unterrichtsdiskussionen kombiniert werden, um ein umfassendes Verständnis zu bilden und sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler beteiligt sind. Es dient als eine Form des aktiven Lernens und hilft bei der Förderung von kommunikativen Fähigkeiten.

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Bewertung des Engagements

In diesem Artikel geht es darum, mit welchen Strategien und Methoden Engagement verbessert werden kann. Doch verbessert sich das Engagement tatsächlich oder handelt es sich dabei nur um ein subjektives Empfinden? Dazu haben sich in den vergangenen Jahren neue Möglichkeiten eröffnet, um das Engagement genau beobachten und bewerten zu können.

Beobachtung

Die grundlegendste und subjektivste Form der Bewertung ist die Beobachtung durch die Lehrkraft. Dieses Messverfahren beruht auf dem subjektiven Empfinden der Lehrkraft, inwiefern sich das Engagement entwickelt hat. Um etwas Objektivität einzubringen, kann auch eine außenstehende Person diese Beobachtung durchführen.

Das Ziel hierbei besteht vor allem darin, nach klassischen Zeichen für Engagement Ausschau zu halten. Dazu gehören:

  • Schüler:innen sitzen vorne im Klassenzimmer und schauen auf die Tafel
  • Schüler:innen achten beim Sprechen auf die Lehrperson
  • Schüler:innen machen sich Notizen oder erledigen die zugewiesenen Aufgaben im richtigen Moment
  • Schüler:innen stellen Fragen, geben Antworten und tragen zu Diskussionen bei

Gleichzeitig gilt es, störende, ablenkende Faktoren zu berücksichtigen: Lernende sprechen untereinander, schauen im Raum umher, sind unruhig oder beteiligen sich nur ungern am Unterrichtsgeschehen.

Umfragen

Eine Umfrage zum Engagement der Lernenden ist wie eine Unterrichts- oder Kursbewertung. Sie kann schriftlich oder digital auf Multiple-Choice-Basis realisiert werden und bietet der Klasse die Möglichkeit, die Wirksamkeit des Unterrichts und das Ausmaß ihres eigenen Engagements mit dem Thema zu bewerten.

Umfragen bieten die Möglichkeit, Spekulationen zu vermeiden und die tatsächlichen Ansichten der Schüler:innen zu erhalten. Trotzdem gibt es auch erhebliche Nachteile bei Umfragen. Die Antworten hängen von der Sympathie gegenüber der Lehrkraft ab, teilweise unabhängig von der Qualität des Unterrichts. Außerdem kann der Prozess auch von anderen Vorurteilen und subjektiven Beurteilungen beeinflusst sein.

Bei der Bewertung des Engagements per Umfrage sollte zunächst die Ausgangssituation bestimmt werden mithilfe einer Vorab-Umfrage (als Nullmessung) vor dem Einsatz der Strategien und Methoden. Eine zweite Umfrage nach dem Einsatz misst dann die Entwicklung.

Statistiken

Statistiken helfen dabei, ebenfalls Rückschlüsse auf das Engagement zuzulassen. Neben den zuvor genannten Messverfahren, die durch subjektive Bewertungen verzerrt sein könnten, geben diese Daten nochmal eine zusätzliche, objektive Sichtweise. Prüfungsleistungen, Anwesenheitszeiten, die aktive Mitarbeit und aktive Zeit der Lernenden an ihren Computern: Diese Daten können Aufschlüsse über das Engagement der Lernenden geben.

Bei all diesen Messverfahren ist zu beachten, dass sie Tendenzen und Empfindungen widerspiegeln können, sie liefern jedoch keineswegs valide Ergebnisse. Die jeweiligen Ergebnisse können auf ein erhöhtes Engagement zurückzuführen sein, können aber auch durch externe Faktoren verzerrt und beeinflusst sein. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Interpretation der (Umfrage- und Statistik-) Ergebnisse möglichst objektiv stattfindet und nicht subjektiv geprägt ist.

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Weitere Informationen

Die Relevanz eines hohen Engagements der Lernenden sollte nicht unterschätzt werden, da dieser Aspekt eine Voraussetzung für erfolgreichen Unterricht ist. Nicht-engagierten Schüler:innen fällt es deutlich schwieriger, komplexe Themen zu verstehen, Informationen zu behalten, ein umfassendes Wissen zu erlangen und ihr volles Potenzial bei Prüfungen oder Aufgaben zu entfalten.

Die ViewBoards von ViewSonic helfen, den eigenen Unterricht abwechslungsreicher und interaktiver zu gestalten und somit das Engagement der Klasse zu erhöhen.

In kostenlosen Webinaren stellen wir die wichtigsten Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten der ViewBoards und myViewBoard-Software vor.

Gleichzeitig muss das Unterrichten auch nicht völlig neu erfunden werden. Lehrerinnen und Lehrer können ihren bisherigen Unterricht übernehmen und durch digitale Facetten ergänzen.

Weitere Informationen gibt es hier und in unserer Broschüre.