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Videounterstütztes Lernen – ein Faktencheck

Ernst Klett, Wolf, Springer oder Cornelsen: Es gibt viele Verlage, die Schulbücher anbieten, inhaltlich abgestimmt auf die jeweiligen Lehrpläne. Diese sind sehr lehrreich und nützlich, aber geht das Ganze nicht auch etwas moderner?

2021: Täglich produzieren und konsumieren Menschen Unmengen von Videos. In Zeiten von Netflix, Spotify, Zalando und Co darf der Unterricht durchaus durch moderne Techniken ergänzt werden. Ergänzt, nicht ersetzt. Die Lehrbücher sollen keineswegs ersetzt werden, sie haben schließlich ihre Berechtigung und viele Vorteile. Dennoch sollten Schülerinnen und Schüler auch mit Medien unterrichtet werden, die die aktuelle Zeit und ihren Alltag widerspiegeln.

„Klar, Videos nutzen wir!“, wird der eine oder die andere nun sagen. Doch die Filmstunden kurz vor den Ferien haben wenig mit videounterstütztem Lernen zu tun. Lernvideos bieten viele Vorteile und Chancen. Videos vermitteln ein Thema verständlicher, beispielhafter und schneller als Bücher. Und Videoplattformen, die speziell für Bildungszwecke gedacht sind, ersparen Lehrenden einige Vorbereitungszeit. Die Effektivität von Videos als Lernwerkzeug wird durch einige Untersuchungsberichte belegt.

Viele Lehrerinnen und Lehrer haben Zweifel, ob und wie sie Videos in den Unterricht integrieren können. Der folgende Artikel beantwortet einige offene Thesen und hilft bei der Entscheidungsfindung:

1. Die Verwendung von Videos im Unterricht führt zu passivem Lernen

Wenn wir von den Schulstunden kurz vor den Ferien, in denen die Lernenden entspannt ein paar Videos schauen reden würde, dann wäre es gut, wenn sie immerhin passiv lernen würden. Doch davon ist nicht die Rede, wenn es um videounterstütztes Lernen geht. Bei dieser Bildungstechnologie bilden Videoinhalte eine sehr wertvolle und lehrreiche Ergänzung zum herkömmlichen Unterricht.

Videos können helfen, komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen oder Einblicke zu geben, die ein Buch vergleichsweise schlecht vermitteln kann. So können Videos manchmal einen besseren Einblick darüber geben, wie eine historische Situation ablief, als wenn diese schriftlich beschrieben wird. Es heißt nicht ohnehin: „Bilder sagen mehr als tausend Worte“.

Bei komplexen Themen können Lehrende ebenfalls Videos zum Einstieg zeigen. Sie wecken nicht nur das Interesse für das Thema. Die Hauptaspekte bleiben auch von Beginn an in den Köpfen der Lernenden verankert und bilden eine anschauliche Gedächtnishilfe. Auf der Videogrundlage kann dann fortführend aufgebaut werden.

Die Videoplattform Cincopa erwähnt in ihrem Blog, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Lernenden je nach Alter 7-15 Minuten beträgt. Es nützt also nichts, Videos über die gesamte Unterrichtsstunde zu zeigen. Vielmehr geht es darum, Videos lehrreich und gezielt einzusetzen.

Um passives Lernen zu vermeiden, können Fragestellung zum entsprechenden Video gestellt werden. Das Video ist dann eingebettet in eine Diskussion oder Aufgabenstellung und wird gemeinsam besprochen.

Hier gibt es weitere Informationen zum Einsatz von Bildungsvideos im Klassenzimmer.

How to choose a video conferencing monitor

2. Die Verwendung von Lernvideos ist zu aufwendig

Bücher bieten den Lehrenden einen Leitfaden, welche Themen behandelt werden müssen und welche Texte oder Aufgaben nützlich sind. Doch wie ist das mit Videos? Neben dem Korrigieren, Berichteschreiben und der Unterrichtsvorbereitung auch noch Videos finden, die für den Unterricht geeignet sind? Keine Sorge, diese Arbeit wurde bereits erledigt.

Es gibt einige Videoplattformen im Internet, die passende Lernvideos für die jeweiligen Schulfächer anbieten, wie TEDEd und die Khan Academy. Auch ViewSonic bietet mit myViewBoard Clips eine Videobibliothek. Die werbe- und jugendfreien Videos lassen sich ganz einfach in den bestehenden Lehrplan integrieren. Zusätzlich gibt es Youtube, das jedoch nicht immer jugendfrei und nicht auf Bildung fokussiert ist.

Die Suche nach passenden Videos können auch Schülerinnen und Schüler übernehmen. Als Hausaufgabe könnten sie ein passendes Video zu dem Thema suchen. Sie schauen sich mehrere Videos dazu an, setzen sich automatisch mit dem Inhalt auseinander und priorisieren diese.

Eine andere Idee: Die Schüler nehmen selbst Videos auf. In Zeiten von Smartphones und Tablets ist das keine Herausforderung mehr. Eingeteilt in kleine Gruppen können Schülerinnen und Schüler selbstständig Videos drehen. Diese umfangreichere Aufgabe ist kreativ, macht Spaß und motiviert, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, denn: Der Inhalt muss kurz und knapp zusammengefasst und verständlich auf den Punkt gebracht werden. Wenn die Schülerinnen und Schüler es in einem Video erklären können, haben sie es selbst verstanden.

Viele Plattformen erlauben es, eigene Videos hochzuladen. Im Rahmen eines Projekts können Klassen eigene Lernvideos erstellen, hochladen und somit auch anderen Schülerinnen und Schülern das Lernen erleichtern.

Nun gilt es nur noch, die technische Hürde zu meistern: Die meisten Schülerinnen und Schüler nutzen fast täglich Videoplattformen wie Youtube. Auch mit Social Media sind sie bestens vertraut. Sollten Lehrende also (technische) Schwierigkeiten damit haben, Videos in den Unterricht einzubinden, können die Lernenden unterstützen.

Accommodations for students with autism using edtech

3. Das Urheberrecht ist ein Minenfeld für Videos im Klassenzimmer

Viele Schulbücher verweisen auf das Urheberrecht. Eine Vervielfältigung ist illegal und sogar das Kopieren einzelner Seiten ist strafbar. DVDs geben häufig genau an, wie, wann und wo sie legal gezeigt werden dürfen.

Bei Bildungsvideos lautet die Lösung Crowdsourcing. Die Idee dahinter: Lehrende auf der ganzen Welt erstellen Videos und stellen diese öffentlich zur Verfügung. Mit einem eigenen Unterrichtsprojekt zur Erstellung von Videos würden Klassen zu diesem Video-Netzwerk beitragen und es fördern.

Die urheberrechtsfreie Videoplattform myViewBoard Clips hilft Lehrern und Lehrerinnen, sich durch Bildungsvideos zu stöbern – völlig sorgenfrei.

4. Videos ersetzen Lehrende

Bildungsvideos sparen vor allem eins: (Vorbereitungs-) Zeit. Videos können komplexe Sachverhalte anschaulich erklären. Sie sollen bei der Vorbereitung, im Unterricht oder in der Selbstlernphase außerhalb des Unterrichts unterstützen, aber keineswegs Lehrende ersetzen. Das können sie auch gar nicht. Lehrerinnen und Lehrer sind schließlich vielmehr als nur Personen, die Wissen vortragen. Die pädagogische Komponente und individuelle Unterstützung können Videos nicht erfüllen, um nur ein Beispiel zu nennen.

Nutzen Lehrende Videos, haben sie mehr Zeit und Energie, kreative und interaktive Unterrichtseinheiten vorzubereiten und durchzuführen, die dann die Videoinhalte vertiefend behandeln.

Fazit

Lernvideos haben viele Vorteile: Sie sind anschaulich und können komplexe Themen verständlich machen. Sie wirken abwechslungsreich und bleiben im Kopf. Außerdem sind sie einfach in den Unterricht zu integrieren – mit der richtigen Plattform: myViewBoard Clips ist eine werbe- und jugendschutzfreie Videobibliothek für Lernvideos mit Urheberrechts-Absicherung. Sie bietet viele verschiedene Videos für alle Schulfächer und Jahrgangsstufen.