ViewSonic Library > Unternehmen > Zusammenarbeit > Digitale Tafel und Co. im Sportunterricht: Spielerei auf Kosten der Bewegungszeit oder Mehrwert?

Digitale Tafel und Co. im Sportunterricht: Spielerei auf Kosten der Bewegungszeit oder Mehrwert?

Digitale Tafel und Co. im Sportunterricht: Spielerei auf Kosten der Bewegungszeit oder Mehrwert?

Im Profisport sind digitale Medien längst selbstverständlich. Im Schulsport heißt es dagegen oft, der Medieneinsatz gehe zulasten der Bewegungszeit in einer ohnehin zunehmend bewegungsarmen Zeit. Dabei kann der Einsatz einer interaktiven Tafel, eines Tablets oder Smartphones auch in der Sportstunde sinnvoll und hilfreich sein. Drei Anwendungstipps.

Bewegungsabläufe, Spieltaktiken und Organisationsformen visualisieren

Eines vorneweg: Die Arbeit mit der digitalen Tafel und anderen Medien im Sportunterricht sollte unkompliziert und wenig zeitaufwendig sein. Ein in der Sporthalle fest montiertes ViewBoard des EdTech-Herstellers ViewSonic zum Beispiel macht Bewegungsabläufe auch im Großformat anschaulich, sofern dies nicht durch direkte Demonstration möglich ist. So bietet die Webseite sportunterricht.de unter der Rubrik „Digitale Medien“ viele Links zu Kurzvideos über Bewegungsabläufe beim Turnen und Tanzen sowie bei Ballsportarten wie Fußball, Volleyball, Tischtennis und Badminton, aber auch zu Trendsportarten wie Parkour. Einen wahren Fundus von über 7.000 Kurzvideos hält das österreichische Portal clipcouch.at bereit. Ob Pritschen und Baggern im Volleyball, Selbstverteidigung oder kreatives Landen beim Weitsprung – kurze Filmsequenzen mit Beschreibung visualisieren die Bewegungen aus verschiedenen Perspektiven und zeigen Schritt für Schritt, wie es geht. Der Vorteil: Beliebig häufiges Wiederholen und Abspielen eines Videos kann das Verständnis für Bewegungen vertiefen und ermöglicht das Lernen im eigenen Tempo.

Schritt für Schritt zeigen, wie es geht – das können auch Schüler:innen, indem sie Übungen oder Spieltechniken demonstrieren und mit dem Smartphone aufnehmen. Im Anschluss wird das Video schnell und einfach an das ViewBoard geschickt, damit alle Schüler:innen sehen, wie es läuft.

Wie bewege ich mich? Was kann ich noch verbessern? Auch die Bewegungsabläufe von Schüler:innen können mit dem Smartphone oder Tablet aufgenommen und gemeinsam erörtert werden. Die digital gestützte Bewegungsanalyse bietet den Lernenden die Möglichkeit, die Eigenwahrnehmung mit der Aufnahme abzugleichen und in einem zweiten Schritt Bewegungsabläufe zu optimieren. Mithilfe der App „Coaching Eye“ (für Android: „Coach’s Eye“) oder auch am ViewBoard lassen sich Videos in Zeitlupe abspielen, ein Timer einsetzen oder Winkel einzeichnen.

Bewegungsabläufe mit der Throw-Funktion auf dem ViewBoard ansehen

Bewegungsabläufe mit der Throw-Funktion auf der digitalen Tafel ansehen

Wichtig: Die Persönlichkeitsrechte eines jeden sind zu wahren. Schüler:innen dürfen nur gefilmt werden, wenn diese damit einverstanden sind! Auch beim Besprechen von Aufnahmen gilt es, so respektvoll wie möglich zu sein. Sollen Aufnahmen gespeichert werden, ist eine schriftliche Einverständniserklärung der Schüler:innen beziehungsweise ihrer Erziehungsberechtigten erforderlich.

Sportstunde gestalten, Parcours aufbauen

Die genannten Webseiten sind auch hilfreich, wenn es um das Vorbereiten des Unterrichts und um das Gestalten der Sportstunde geht. So können Pädagog:innen bereits zu Hause Übungssequenzen auswählen und an das ViewBoard schicken. Unkompliziert einen Parcours zusammenstellen, das können Lehrkräfte oder Schüler:innen mit Bewegungskarten – zum Ausdrucken oder zum Anzeigen auf dem Tablet. Kostenlose Vorlagen für Grund- und weiterführende Schulen bietet zum Beispiel die Webseite bewegteschule.de, ein Projekt des Niedersächsischen Kultusministeriums. Barren, Bock und Co. lassen sich unter dem Aufbauplaner auf sportunterricht.de virtuell aus dem Geräteraum holen und beliebig zu einem Parcours zusammenstellen – an der digitalen Tafel gezeigt, ist er für alle gut sichtbar.

Anregungen für Workouts gesucht? Auf der Webseite schulsportwelten.de, dem Filmportal für Schulen, Vereine und Nachwuchssport, stellen unter der Rubrik „Digitale Sportstunde“ Profisportler:innen sogenannte „WorkINs“ ab der Grundschule vor. Ursprünglich für das Hometraining gedacht, eignen sich die kurzen Übungsreihen auch als Ideenvorrat. Komplette Unterrichtseinheiten zum Parkourtraining und Hintergrundinfos sowie Stationskarten zum Download finden Lehrkräfte auf der Webseite der Unfallkasse Hessen. Pädagog:innen und Schüler:innen aus NRW steht die App BIPARCOURS zur Verfügung. Der Parcour-Creator ist ein kostenloses Lernwerkzeug von Bildungspartner NRW, das online und nach dem Download der Inhalte auch offline genutzt werden kann. Nicht zuletzt finden sich jede Menge Anregungen auf YouTube – dank der Software myViewBoard ohne Werbung auf dem ViewBoard abspielbar.

Kleine Übersicht der Sportvideos auf schulsportwelten.de

Kleine Übersicht der Sportvideos auf schulsportwelten.de

Sporttheoretisches Wissen interaktiv vermitteln

Ganz ohne Theorie geht es auch in der Sporthalle nicht. Ob es um die Taktik beim Volleyball, das richtige Muskelaufbautraining oder um Sportsoziologie geht – auf der Suche nach Filmen und dazugehörigen Unterrichtsmaterialien für den theoretischen Sportunterricht werden Lehrkräfte zum Beispiel in der Mediathek des Medieninstituts der Länder (FWU) fündig. Allerdings ist eine kostenpflichtige Lizenz erforderlich. Jede Menge Material zur Sporttheorie in der Sekundarstufe II, beispielsweise für den Leistungskurs, bietet auch die bereits genannte Webseite sportunterricht.de. Auf den meisten allgemeinen Lernplattformen ist der Bereich Sport allerdings noch unterrepräsentiert, was sich in den nächsten Jahren sicher ändern wird.

Wissen oder Spielregeln kurzweilig und einprägsam vermitteln, das können Sportlehrer:innen auch mit eigenen, interaktiven Erklärvideos oder mit geeigneten Beiträgen aus dem Netz. Mehr zu diesem Thema gibt es in diesem Blog im Beitrag „Erklärvideos“. Alternativ lässt sich ein Video mit einem selbst erstellten Lernspiel kombinieren, zum Beispiel über die Webseite „Quizstunde“. Hier können Lehrkräfte oder die Schüler:innen selbst Fragebögen für mehrere Teams erstellen oder einfach Quizrunden von anderen Nutzer:innen auf der digitalen Tafel starten.

Fazit: Sportunterricht ist Bewegungszeit. Wenn eine funktionierende digitale Technik auch in der Sporthalle angekommen ist, kann die Unterrichtsstunde mit dem ViewBoard, Smartphone oder Tablet jedoch sinnvoll bereichert werden, ohne unnötig Zeit zu verlieren. Gerade für das Lehren von Bewegungsabläufen erschließen sich für Pädagog:innen neue Möglichkeiten, Sportarten auch im Detail zu veranschaulichen. Die videobasierte Bewegungsanalyse gewährt detaillierte Einblicke in eigene Bewegungsabläufe und bietet damit den Raum, Lernpotenziale auszuschöpfen. Interaktiv und mehrere Sinneskanäle ansprechend lässt sich auch sporttheoretisches Wissen vermitteln und spielerisch abfragen.