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Tipps für den Mathe-Unterricht mit der digitalen Tafel: Welche Apps und Tools sind sinnvoll?

Besonders für das Fach Mathematik gibt es unzählige Apps, die Schülerinnen und Schülern das Lernen erleichtern sollen. Die meisten Angebote lassen sich allerdings nicht gut in den Unterricht integrieren, denn sie sind eher für das individuelle Lernen am Handy oder Tablet gedacht. Dennoch finden sich einige Tools, die sich auch in der Verbindung mit einer digitalen Tafel beziehungsweise einem interaktiven Panel gut für die Veranschaulichung im Fachunterricht eignen. Doch es müssen nicht immer externe Apps sein: Wer mit dem ViewBoard und der Software myViewBoard arbeitet, kann jederzeit auf einfache, aber sehr hilfreiche Werkzeuge für den Matheunterricht zurückgreifen.

1. Was, wenn das Internet nicht gut funktioniert?

2. Analoge Materialien an die digitale Tafel bringen: Wie lassen sich Aufgaben aus dem Mathebuch oder Arbeitsergebnisse der Schüler anzeigen?

3. Welche dynamische Mathematiksoftware eignet sich?

4. Wo finde ich Anregungen und Aufgaben für den Matheunterricht?

5. Spielend Lernen: Welche Spiele eigenen sich im Fach Mathe für das interaktive Display?

6. „Können Sie das nochmal erklären?“ – Erklärvideos und Filme für den Matheunterricht

Was, wenn das Internet nicht gut funktioniert?

Die interaktive Tafel hat bereits in viele deutsche Klassenzimmer Einzug gehalten, doch nicht überall können die Geräte zu jeder Zeit mit dem Internet verbunden werden. Die Qualität der Netzwerkanschlüsse lässt oft noch zu wünschen übrig. Gute digitale Tafeln funktionieren deshalb ähnlich wie ein PC: Ihre Software bringt alles mit, was Lehrkräfte für den Unterricht benötigen und Arbeitsergebnisse können direkt im Gerät abgespeichert und in der nächsten Stunde wiederverwendet werden.

Das ViewBoard von ViewSonic beispielsweise bietet grundlegende Werkzeuge wie Lineal, Geodreieck, Zirkel, Taschenrechner oder Timer, die auch offline funktionieren.

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Hinzu kommen zahlreiche Tafelhintergründe speziell für den Mathematikunterricht: Von unterschiedlichen Kästchengrößen, Koordinaten, Bildern und animierten Grafiken bis hin zu vorgefertigten Materialien und kleinen Spielen zur Motivation wie Tangram oder Sudoku.

Die Tafelsoftware myViewBoard bietet jede Menge dieser sogenannten „Originals“-Vorlagen. Lehrkräfte haben über ein Passwort auch zuhause Zugang zu myViewBoard und können die Software komfortabel für die Unterrichtsvorbereitung mutzen, also bereits das gewünschte Material auswählen oder auch ganze Tafelbilder erstellen. Ebenso lassen sich natürlich alle anderen gängigen Anwendungen wie zum Beispiel PowerPoint, Excel oder Apps aus dem Apple oder Google Store mit dem ViewBoard nutzen. Im Unterricht wird dann nur das Lehrerendgerät oder ein anderes Trägermedium wie ein USB-Stick mit der Tafel verbunden und der Unterricht kann auch ohne Internet starten. Dabei ist es übrigens egal, ob Lehrkräfte iPads, Tablets, Laptops oder ihr Smartphone benutzen. Das ViewBoard ist mit allen gängigen Betriebssystemen kompatibel.

Analoge Materialien an die digitale Tafel bringen: Wie lassen sich Aufgaben aus dem Mathebuch oder Arbeitsergebnisse der Schüler anzeigen?

Eine digitale Tafel bietet die Möglichkeit, auch spontan analoge und digitale Materialien anzuzeigen, zu bearbeiten und zu speichern – im Fall des ViewBoards sogar zu teilen. Am ViewBoard kann die Lehrkraft dazu jederzeit ganz einfach einen QR-Code generieren, die die Schüler*innen mit ihren Tablets oder Smartphones abfotografieren. So erhalten Sie unkomplizierten Zugang und können nicht nur ihre Arbeitsergebnisse oder andere Dokumente direkt an die Tafel senden, um sie der Klasse vorzustellen oder sie gemeinsam zu bearbeiten. Sie können sich auf diese Weise zum Beispiel auch an Quiz oder Umfragen beteiligen, die die Lehrkraft über myViewboard oder jede andere App spontan oder vorbereitet erstellt hat. Genauso kann die Lehrerin oder der Lehrer Seiten aus dem Mathebuch oder ausgedruckte Arbeitsblätter mit dem eigenen Endgerät abfotografieren oder scannen und an die Tafel bringen. Eine Dokumentenkamera ist damit also nicht nötig.

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Das Schöne: Liebgewonnene analoge Materialien aus dem eigenen Bestand können auf diese Weise ganz einfach digitalisiert und auch spontan in die Unterrichtseinheit integriert werden. Sie lassen sich dann handschriftlich an der Tafel beschriften. Sind die Dokumente einmal gespeichert, können sie jederzeit abgerufen oder auch mit Kolleg*innen geteilt werden.

Welche dynamische Mathematiksoftware eignet sich?

Externe Programme wie etwa Funktionenplotter, Tabellenkalkulationen, dynamische Geometrie-Software oder Simulationsprogramme lassen sich auf dem ViewBoard installieren und im Unterricht mit einem Knopfdruck einbinden.

Sehr beliebt und kostenfrei nutzbar ist zum Beispiel die GeoGebra App, eine dynamische Mathematiksoftware für alle Bildungsstufen für Geometrie, Algebra, Tabellen, Grafik, Statistik und Analysis. Mit ihr lassen sich unter anderem dreidimensionale Körper oder Graphen durch Programme spielend leicht und animiert darstellen. Darüber hinaus können Lehrkräfte ihre mit GeoGebra erstellten Materialien – das sind Applets, also kleine Anwendungen – auf der Plattform hochladen und für alle Nutzer zur Verfügung stellen.

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Eine Software, die sich auch am Schülerendgerät gut nutzen lässt, ist beispielsweise Sketchometry. Die browserbasierte dynamische-Geometrie-Software wurde von der Forschungsstelle für mobiles Lernen mit digitalen Medien an der Universität Bayreuth entwickelt und steht Schulen kostenlos zur Verfügung. Über das Programm können auf dem PC, Smartphone oder Tablet Konstruktionen mit der Maus oder dem Finger gezeichnet werden, die dann automatisch in geometrische Konstruktionen umgewandelt und anschließend verändert und bewegt werden können.

Graspablemath ist ein Computer-Algebra-System, das sich sehr gut für den Unterricht mit der digitalen Tafel einsetzen lässt. Nach Registrierung ist die Online-Plattform kostenfrei nutzbar. Das Programm verwandelt Terme in einer Gleichung in virtuelle Objekte, die Lernende nach den Regeln der Algebra bewegen können wie Schachfiguren. Dies soll eine experimentelle, spielerische Herangehensweise an das Lernen von mathematischen Regeln ermöglichen und Schwierigkeiten beim Lernen von Algebra überbrücken.

Wo finde ich Anregungen und Aufgaben für den Matheunterricht?

Inzwischen gibt es zahlreiche Materialsammlungen im Internet. Einige können Lehrkräfte kostenlos nutzen, wie zum Beispiel die freie Lernplattform Serlo.org. Auf der Plattform des gemeinnützigen Serlo Education Vereins finden sich interaktive Aufgaben, zum Beispiel zum Thema Bruchrechnen und Dezimalzahlen, sowie Erklärungen und Lernvideos für Schüler*innen. Der Schwerpunkt der Plattform liegt neben der Mathematik auf den weiteren MINT-Fächern Biologie, angewandte Nachhaltigkeit, Informatik und Chemie.

Auch die Seite realmath.de bietet zahlreiche Übungsmöglichkeiten, interaktive Aufgaben, die gemeinsam an der digitalen Tafel oder am eigenen Endgerät gelöst werden können und vieles mehr.

Zu den reinen Lehrerplattformen zählt unter anderem 4teachers. Die Materialsammlung wird von Lehrkräften für Lehrkräfte organisiert und bietet komplette Unterrichtseinheiten, Übungsaufgaben und viele weitere Angebote, die von Lehrkräften erstellt und hochgeladen wurden. Die Inhalte stehen nach der Registrierung hier ebenfalls kostenlos zur Verfügung.

Kostenfreie, interaktive Lernangebote für Schüler*innen aller Altersgruppen bietet die Materialsammlung Planet Schule von SWR und WDR. Neben den Lernvideos, die speziell für Kinder und Jugendliche produziert werden, können Lernende dort interaktiven Simulationen und Lernspiele ausprobieren und Lehrkräfte finden Inspiration für ihren Unterricht.

Spielend Lernen: Welche Spiele eigenen sich im Fach Mathe für das interaktive Display?

Neben einfachen Quiz-Formaten und Spielen wie dem alten chinesischen Legespiel Tangram, das den Umgang mit geometrischen Figuren schult und das räumliche Vorstellungsvermögen trainiert, gibt es zahlreiche spielerische Angebote. Einfache Versionen finden myViewBoard-Nutzer*innen wie eingangs erwähnt unter den myViewBoard-Originals.

Tipp: An der digitalen Tafel reicht manchmal schon ein schöner Tafelhintergrund, der sich im Handumdrehen zur Spielfläche umwandeln lässt. Mathefußball, ein beliebtes Spiel für die Grundschule, lässt sich zum Beispiel mit der Fußballfeld-Vorlage aus myViewBoard-Originals spontan auf dem ViewBoard umsetzen. Die Mannschaften erhalten dabei Rechenaufgaben. Wer die Aufgabe zuerst lösen kann, darf den Ball – in diesem Fall ein auf das ViewBoard gezeichneter Kreis, der sich bewegen lässt – weiter in Richtung des gegnerischen Tors ziehen. Gewonnen hat das Team, das seinen „Ball“ zuerst ins Tor bekommt.

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Auf der Seite Mathemia.de, dem Mathe-Blog der Gymnasiallehrerin Janina Brüggemann aus Hannover finden sich zum Beispiel Applets zu Dezimalzahlen und natürlichen Zahlen sowie Unterrichtsideen rund um die Mathematik.Die Bloggerin stellt unter anderem auf mathigon.org, einer Plattform für Mathespiele) die digitale Version des von Lukas Baumanns, Universität Köln, entwickelten „Bazo“ Spiels (Brüche am Zahlenstrang ordnen) vor.

Um das Anfertigen und Interpretieren von Bewegungsdiagrammen geht es in dem Lernspiel Graph Sketching, das im Rahmen einer Diplomarbeit in Fachdidaktik Physik entwickelt wurde.

Schön animierte und komplexere Games für den Matheunterricht bieten zum Beispiel die zu Kahoot gehörenden DragonBox Apps. Sie sind in den App-Stores zahlungspflichtig erhältlich. Ebenso die Minecraft Education Version von Microsoft. In dem bei Schüler*innen äußerst beliebten Spiel kann eine eigene virtuelle Welt erschaffen werden, mit Gebäuden, Gebrauchsgegenständen und Lebewesen. Verschiedene Modi sorgen für unendliche Möglichkeiten, so zum Beispiel der Kreativmodus, in dem Orte oder Filmsettings maßstabsgetreu nachgebaut werden können. Dabei geht es neben Spiel und Spaß um Kreativität, logisches Denken, Problemlösung und auch einfaches Coding. Die speziell für den Unterricht entwickelte Minecraft Education Version liefert unter anderem bereits vorgefertigte Unterrichtseinheiten zum Programmieren, für den Matheunterricht, aber auch für die Bereiche Kunst und Sprachen und setzt auf kollaboratives Lernen.

Wie Minecraft Eduaction im Fachunterricht eingesetzt werden kann, sowie erste Schritte und Ideen, erklärt die Minecraft Education-Website. Darüber hinaus gibt es gesonderte Workshops für Lehrkräfte. Mit einem Microsoft 365 Account lässt sich die kostenlose Testversion vorab ausprobieren.

„Können Sie das nochmal erklären?“ – Erklärvideos und Filme für den Matheunterricht

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Ältere Schüler*innen und Abiturienten schauen sich inzwischen häufig YouTube-Tutorials an, um noch einmal den Stoff für eine Prüfung zu wiederholen. Diese kurzen Videos lassen sich auch in den Matheunterricht am ViewBoard einbauen – dank myViewBoard ganz einfach spontan an der Tafel und ohne Werbung abrufbar. Auch ein tiefergehender Film kann den Matheunterricht bereichern. Lehrkräfte werden zum Beispiel bei den arte Mathewelten fündig. Die zehnteilige Reihe bietet spannende Antworten auf Fragen wie „Warum hat in unserer Welt die Zahl Eins das Sagen?“ oder „Welche Entscheidungsstrategie zahlt sich am ehesten aus?“.

Jüngere Kinder benötigen für ihre Altersklasse passendes Material wie die MahikoKids Lernvideos. Sie wurden speziell für die Grundschule so konzipiert, dass sie einfach in den Unterricht integriert werden können. Die Videos arbeiten mit Veranschaulichungen, die sich an die in der Grundschule üblichen Materialien (z.B. Zwanzigerfeld, Fünferstreifen und Plättchen) anlehnen. Entwickelt und umgesetzt wurde das Projekt vom Deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung der Technischen Hochschule Dortmund. Es ist online frei verfügbar.

Auch eigene Erklärfilme zu drehen, ist eine gute Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, sich mit dem Lernstoff noch einmal intensiv auseinanderzusetzen. Die fertigen Filme können dann an der digitalen Tafel präsentiert und an einem für alle zugänglichen Ort abgelegt werden, sodass sie immer wieder zum Lernen verwendet werden können.

Mit dem ViewBoard lassen sich einfache Erklärvideos auch während des laufenden Unterrichts erstellen: Dazu drückt die Lehrkraft einfach auf den Aufnahmeknopf und schon schneidet das Board den Audiovortrag sowie die Entwicklung des Tafelbilds mit. Werden die Filme dann zum Beispiel in einem Cloud-Speicher oder auf einer Lernplattform abgelegt, kann so eine schuleigene kleine Videothek entstehen, aus der sich die Schüler*innen nach Belieben bedienen können, um noch einmal zuhause oder unterwegs am Handy im eigenen Tempo den Unterrichtsstoff zu wiederholen.