Gibt es gute und kostenlose Unterrichtsmaterialien für den Geografieunterricht mit der digitalen Tafel? Na klar! Wir haben einige Ideen gesammelt, die nicht nur für das eigenständige Lernen am Handy oder Tablet Sinn machen, sondern auch auf dem großen Bildschirm interaktiv im Unterricht genutzt werden können. Denn gerade im Fach Geografie/Erdkunde helfen die digitalen Apps und Tools Zusammenhänge darzustellen und Sachverhalte ohne großen Aufwand anschaulich zu erklären – auf Deutsch und auf Englisch.  

Was muss meine digitale Tafel können?

Eine gute digitale Tafel oder ein interaktives Display bringt bereits alles mit, was Lehrer und Lehrerinnen für den digital gestützten Unterricht benötigen. Das ViewBoard beispielsweise ist kompatibel mit allen gängigen Betriebssystemen, Endgeräten und Dateiformaten. Das heißt, bereits vorhandenes Material kann ohne Aufwand auf dem Gerät angezeigt und weiterbearbeitet werden. Per Knopfdruck lassen sich Audiodateien und Videos abspielen oder Inhalte aus dem Internet direkt anzeigen. Hinzu kommen zahlreiche integrierte Tools wie Taschenrechner, Geodreieck oder Timer sowie die Möglichkeit Tafelbilder zu gestalten, interaktiv zu bearbeiten und abzuspeichern.

Mit der Software myViewBoard stehen darüber hinaus viele Extras zur Verfügung. So finden sich für den Geografie- oder Erdkundeunterricht beispielsweise viele sogenannte myViewBoard Originals, die kostenfrei verwendet werden können. Das sind Tafelhintergründe wie zum Beispiel Landkarten, Kästchen- oder Koordinaten-Formate, kleine Spiele oder fertige Tafelbilder und Vorlagen, die Sie jederzeit nutzen können.

Verwenden Sie etwa die Deutschlandkarte mit den eingezeichneten Bundesländern, können Sie diese durch die Schüler*innen beschriften oder ergänzen lassen.

Originals Deutschlandkarte

Foto: ViewSonic

Auch eine Pinnwand, ähnlich wie sie die Anwendung padlet bietet, lässt sich ganz einfach durch Drag-and-drop erstellen. Dabei lassen sich „Post-it“-Notizen sowie Links zu Dateien oder YouTube-Videos (über die myViewBoard Anwendung werbefrei) und Bilder auf den Tafelhintergrund legen. Das so entstandene Tafelbild beziehungsweise die Stoffsammlung lässt sich dann abspeichern, teilen und zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit wiederverwenden oder ändern.

Auch kleine Umfragen oder Quizze lassen sich schnell und spontan über myViewBoard erstellen. Damit die Schüler*innen über ihre eigenen Smartphones oder Tablets teilnehmen können, brauchen sie lediglich den von der Lehrkraft per Knopfdruck generierten QR-Code abfotografieren und schon können sie ihre Antworten eingeben.

Für die Arbeit mit interaktiven, browserbasierten Apps, wie sie im Folgenden aufgeführt sind, ist natürlich ein Internetzugang Voraussetzung.

Länderkunde: Eine virtuelle Weltreise für Kinder und Jugendliche

Die mehrfach ausgezeichnete Webseite Kinderweltreise bietet eine Vielzahl an multimedial aufbereiteten Informationen über Länder, Kulturen und Alltagsleben. Sie eignet sich zum einen für das gemeinsame Betrachten, Ausprobieren oder auch Recherchieren im Unterricht, macht aber auch Lust, sich zu Hause oder während einer Ferienreise weiter mit dem Thema Landeskunde zu beschäftigen. Dabei spricht sie sowohl Kinder im Grundschulalter als auch ältere Schüler*innen bis etwa 15 Jahren an.

Ob gemeinsam, in Einzel-, Paar- oder Gruppenarbeit: Die Seite lässt sich hervorragend als Recherchegrundlage und als Basis für Referate nutzen. Dazu bietet die Kinderweltreise ausführliche Steckbriefe und allgemeine Informationen zu Land und Leuten sowie interessantes Wissen zum Alltag und Leben der Kinder im jeweiligen Land. Wie verbringen Kinder in Japan ihre Freizeit? Welche Gerichte essen die Kinder in gerne in Rumänien, was in Südafrika? Welche Namen sind typisch für kanadische Kinder? Und warum freuen sich Schüler in Peru nicht über die Note 1? All diese und noch viele weitere Fragen beantwortet die Website in Bildern, Texten und eingebetteten Videos. Dazu gibt es sogenannte Mitmachtipps wie landestypische Rezepte zum Nachmachen oder Anleitungen für Spiele, die Kinder und Jugendliche in ihrer Heimat gerne spielen.

Außerdem finden sich unter den einzelnen Länderseiten Buchtipps für verschiedene Altersgruppen, die sich auch als Klassenlektüre eignen, und ein Quiz mit Fragen zur Geografie, Geschichte und Alltagsleben des jeweiligen Landes.

Besonders schön für die Nutzung an der digitalen Tafel: Mit der Zoomfunktion lassen sich Ausschnitte der großen Weltkarte auf der Startseite genauer betrachten. Darüber hinaus lädt das Reisespiel zum gemeinsamen Bilderrätsel ein.

Die Seite ist kostenlos und ohne Registrierung mit Werbeinhalten im Unterricht nutzbar. Wer die Seite werbe- und trackingfrei in der Schule nutzen möchte, kann dazu eine Schullizenz erwerben.

Der Klassiker: Google Earth

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Foto: ViewSonic

Wer ein Google-Konto und Google Chrome nutzt, hat Zugriff auf die beliebte Browserversion der Anwendung. Des Weiteren gibt es noch eine App-Version für Mobilgeräte und eine Desktop-Version. Mit Google Earth lässt sich die Erde in 3D darstellen und erkunden. Unter der Rubrik „Voyager“ sind die zahlreichen Funktionen zusammengefasst. Diese umfassen zum Beispiel die Möglichkeit, dank Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops virtuell durchs All zu reisen, verschiedene Visualisierungen auszuwählen, wie zum Beispiel die Temperaturen der Meeresoberfläche oder der Schneedecke, sowie Satellitenbilder oder historische Karten aufzurufen. Google Timelapse stellt anhand historischer Satellitenbilder die Veränderungen der Erde seit 1984 dar. Im Zeitraffer lassen sich so etwa die Abholzung des Regenwaldes oder das Abschmelzen der Gletscher beobachten.

Auch die bekannte Street View Funktion ist über Google Earth erreichbar. Darüber hinaus bietet die Anwendung viele Spiele zu Geografie und Kultur – vom Nationalpark-Quiz bis zur Verbrecherjagd quer durch die Welt.

Einfacher 3D-Globus mit Geodaten

Wer es etwas schlichter mag oder einfach schnell mal zwischendurch Winde, Luftdruckverhältnisse oder Meeresströmungen am 3D-Modell unseres Planeten zeigen möchte, kann die Website earth.nullschool.net dazu aufrufen. Ein Klick und schon sind die gewünschten Daten in Quasi-Echtzeit dargestellt.

Umfangreiches Kartenmaterial

Über 600 Klimadiagramme aus der ganzen Welt inklusive Übungsmaterialien, Bevölkerungspyramiden, digitale Wetterkarten und weitere Darstellungen bietet das Landesmedienzentrum von Baden-Württemberg in seiner umfangreichen Mediathek für den Geografieunterricht.

Adaptive Lernmodule für die Fernerkundung

Für Klassen 5 bis 13 stellt die Plattform geo:spektiv der Pädagogischen Hochschule Heidelberg komplette Lernmodule für den Unterricht und das eigenständige Lernen kostenfrei zur Verfügung. Anhand zahlreicher Themen und realer Beispiele werden dabei insbesondere die Kompetenzen in der Nutzung von Satellitenbildern gefördert.

Das Besondere: Eine adaptive Umsetzung der Plattform unterstützt individuelles Lernen, indem Inhalt und Schwierigkeitsgrad individuell an die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Lerners angepasst werden. In einer Vorschau lässt sich die Aufgabe zunächst für alle an der digitalen Tafel erklären. Danach bearbeiten die Schüler*innen diese eigenständig an ihren Endgeräten.

So lernen die Schülerinnen und Schüler etwa Ursachen und Auswirkungen von Hochwassern am Beispiel des Hochwassers 2013 in Sachsen kennen. Im Lernmodul sollen sie zum Beispiel einem Katastrophenhelfer bei der Einsatzplanung helfen, indem sie Satellitenbilder des Katastrophengebiets analysieren.

Mit einem Gastzugriff können alle verfügbaren Inhalte angesehen werden. Um den vollen Funktionsumfang mit einer Schulklasse auszuschöpfen, ist eine kostenlose Registrierung nötig. Damit können Sie als Lehrperson einen Klassensatz an Zugängen für Ihre Klasse erstellen und können dann im Folgenden auch sehen, wie erfolgreich Ihre Schüler*innen die Module bearbeitet haben.

Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert.

In English, please!

Nicht nur, aber besonders für das bilinguale Fach Geografie/Erdkunde bieten sich digitale Materialien in englischer Originalsprache an. Angebote wie Google Earth lassen sich natürlich auch ganz einfach auf Englisch anwenden. Im Folgenden finden Sie weitere kostenfreie Angebote.

Klimawandel auf Englisch: Das Angebot der NASA

Neben Google Earth bietet auch die NASA-Plattform Climate.nasa.gov Visualisierungen rund um den Klimawandel. Sie eignet sich besonders für das bilinguale Fach Geografie. Unter dem Menüpunkt „Images of Change“ zeigen Vorher-Nachher-Satellitenbilder die Effekte von Klimawandel und Naturkatastrophen. Unter der Rubrik „Explore“ finden sich im Bereich „Interactives“ weitere interaktive Tools wie der „Global Ice Viewer“ oder Quizze.

Blick in die Vergangenheit: Algen, Dinosaurier, Fossilien & Co.  

Wie sah die Erde vor Millionen von Jahren aus? Wie sah sie aus, als die Dinosaurier ausstarben und wo befand sich meine Heimatstadt zu dem Zeitpunkt? Welche Fossilien wurden in meiner Region gefunden? Die Skala in der zum Ausprobieren und Entdecken verführenden Animation auf der Webseite Dinosaurpictures.org reicht von 20 bis 750 Millionen Jahre in die Vergangenheit. Das interaktive Angebot eignet sich sehr gut auf für den bilingualen Erdkundeunterricht der Mittelstufe.

Blick in die Zukunft: das Wetter in X Jahren

Gute Ressourcen für den bilingualen Unterricht bietet die Wetterseite des britischen Senders BBC.  Hier finden sich zahlreiche Informationen zum Klimawandel, wie auch interaktive Elemente. So lassen sich beispielsweise die Temperaturveränderungen bis zum Jahr 2100 in 1.000 Städten weltweit darstellen.

Fächerübergreifende thematische Karten und Darstellungen

Sowohl für den Geografieunterricht, aber auch für weitere Fächer wie Politik oder Sozialkunde eigenen sich zwei englischsprachige Webseiten:

Ourworldindata  bietet zahlreiche Statistiken, Grafiken und Karten zu verschiedenen Themen, darunter demografischer Wandel, Lebensmittel und Landwirtschaft sowie Energie und Umwelt. Hier findet man beispielsweise auch bis ins Jahr 1972 reichende historische Lufttemperaturwerte für Europa und die USA.

Die Seite Worldmapper geht Themen wie Wirtschaft, Bildung, Gesundheit oder Ressourcen auf besondere Weise an: Auf sogenannten Kartenanamorphoten werden hier die gewünschten Daten zum Beispiel zur Entwicklung der CO2-Emissionen oder zum Bevölkerungswachstum einprägsam visualisiert – nämlich nicht im geometrischen Maßstab, sondern in Abhängigkeit zu den quantitativen Informationen zum jeweiligen Thema.

Beide Angebote sind kostenfrei und ohne Anmeldung nutzbar.

Film ab per Klick!

Zu guter Letzt bietet die Arbeit mit der digitalen Tafel im Unterricht neben interaktivem digitalen Medieneinsatz auch gewohnte Formate wie den Film. Der große Vorteil zu analogen Zeiten: Das Abspielen funktioniert denkbar einfach per Mausklick – entweder auf die bereits auf dem Gerät oder auf einem USB-Stick abgespeicherte Videodatei, oder online auf eine in einer verbundenen Cloud gespeicherten Datei oder direkt übers Internet.

Für das Fach Geografie bieten sich zum Beispiel die speziell für Schulen produzierten Filme auf der von WDR und SWR betriebenen Plattform Planet Schule an. Ob Geologie, Klima, Bevölkerung oder  Landwirtschaft: Lehrkräfte werden hier garantiert fündig und können sich Inspiration für Unterrichtsthemen holen.

Auch YouTube-Videos seriöser Quellen oder die Mediatheken der Sendeanstalten sowie Podcasts bieten vielseitige Möglichkeiten, aktuelle und lebensnahe Bezüge zu den Unterrichtsthemen herzustellen. Übrigens: Dank myViewBoard lassen sich YouTube-Videos ganz einfach auch spontan an der Tafel und ohne Werbung abspielen.

 

Weitere Informationen zum Unterricht mit dem ViewBoard finden Sie zum Beispiel hier.