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Tablet und digitale Tafel: Das Duo für interaktives Lernen schon ab der Grundschule – worauf es dabei ankommt

Tablet und digitale Tafel: Das Duo für interaktives Lernen schon ab der Grundschule – worauf es dabei ankommt

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Tablet und digitale Tafel – das perfekte Duo

Der Einsatz von Tablet oder iPad kann den Unterricht schon ab der ersten Klasse bereichern, das ergab eine Begleituntersuchung der Uni Frankfurt. In Verbindung mit dem interaktiven Display gelingen die Teilhabe aller Kinder an Projektarbeiten und das kooperative Lernen in Tablet-Klassen noch leichter. Erfahren Sie, welche Strategie einen Mehrwert bietet und den Schülerinnen und Schülern auch langfristig zugutekommt.

 

  1. Welche Vorteile können Tablets / iPads und digitale Tafeln im Grundschulunterricht bieten?
  2. Worauf kommt es beim Unterricht mit der digitalen Technik an?
  3. Ab welcher Jahrgangsstufe sind Tablet und interaktive Displays im Unterricht zu empfehlen?
  4. In welchen Fächern sind Tablets sinnvoll?
  5. Welche Regeln braucht es?

 

Welche Vorteile können Tablets und digitale Tafel im Grundschulunterricht bieten?

Im Idealfall sind Tabletcomputer in ein digitales Umfeld eingebunden, wie eine Lernplattform, und werden zusammen mit einem interaktiven Display eingesetzt, so zum Beispiel das ViewBoard mit der Software myViewBoard. Dann können Tablets ihre Vorteile voll ausspielen: Auf der organisatorischen Ebene schaffen sie schnellere und unkomplizierte Kommunikationswege. Informationen für Kinder und Eltern können auf einer Lernplattform abgelegt und via Tablet abgerufen werden. Einladungen zu Elternabenden und Elterngesprächen kommen direkt an und können gleich bestätigt werden. Der Informationsfluss funktioniert auch in umgekehrter Richtung. Anfragen zu Gesprächen mit der Lehrkraft oder auch Krankmeldungen lassen sich hier ebenso hinterlegen. Zettelwirtschaft und im Schulranzen vergessene Postmappen sind dann kein Problem mehr.

Die Zettelwirtschaft hat im digital gestützten Unterricht auch auf der Ebene der Lernorganisation ein Ende: Das Material für Unterricht und Hausaufgaben liegt sicher an einem Platz auf der Lernplattform, auf die die Kinder von ihrem Tablet aus zugreifen können – was gerade im Krankheitsfall den zu Hause gebliebenen Schützlingen zugutekommt.

PC, Smartphone und Tablet sind längst im Alltag der meisten Kinder angekommen. Indem die digitale Technik in die Schule geholt und verantwortungsvoll genutzt wird, haben Lehrkräfte die Chance, sich mit den Kindern auch kritischen Punkten der Technik- und Mediennutzung zuzuwenden. So können sie etwa Nachrichten kritisch unter die Lupe nehmen: Was ist Fakt, was sind Fake News? Und wie können Bilder in die Irre führen? In Gruppen oder gemeinsam an der digitalen Tafel lassen sich Bilder auswählen und mithilfe von Bildbearbeitungsprogrammen täuschend echt umgestalten.

Sinnvoll in den Unterricht eingebunden, kann der Einsatz von Tablets die Motivation der Schüler:innen steigern, auch bei „trockenem“ Lehrstoff: Auf das ViewBoard überspielte Inhalte lassen die Teilhabe aller Kinder zu. Hören, sehen und selbst ausprobieren – mit dem Tablet werden gleich mehrere Sinneskanäle angesprochen. Die mehrdimensionale Wissensaufnahme trägt damit auch zu einer höheren Lernwirksamkeit bei und ist zugleich auch ein Schritt in Richtung Barrierefreiheit. Denn nicht jedes Kind lernt allein durch Lesen oder Zuhören.

Auch das asynchrone Lernen des Unterrichtsstoffs wird erleichtert: Für den „schnellen“ Erklärfilm aus dem Unterricht genügt ein Druck auf den Aufnahmeknopf des ViewBoards, und schon zeichnet das Board den Ton sowie das Tafelbild auf. Abgelegt in einem Cloud-Speicher oder auf einer Lernplattform, liefert die Aufnahme dann das ideale Futter fürs Wiederholen zu Hause.

Nebenbei bietet der Einsatz der digitalen Technik allen Kindern die Chance, Medienkompetenzen zu erwerben, die auch später in Studium und Beruf hilfreich sind. Alexander Tillmann, Professor für Geografie- und Mediendidaktik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, sieht es als eine Aufgabe der Schulen, die digitalen Kompetenzen aller Kinder und Jugendlichen zu fördern, betont er im Interview mit Onlinemagazin News4teachers. „Eine umfassende Medienkompetenz wird nicht durch die häufige Nutzung von sozialen Medien aufgebaut.“

 

Worauf kommt es beim Unterricht mit Tablets an?

Neben der geeigneten technischen Ausstattung, eines möglichst stabilen Internetzugangs und einem funktionierenden WLAN braucht es Wissen im Umgang mit dem Tablet und der interaktiven Tafel – und ein wenig Routine. Um sich mit den Geräten vertraut machen zu können, sollte Lehrkräften ausreichend Zeit und bei Bedarf auch Hilfe von Kolleg:innen oder IT-Fachleuten zur Verfügung stehen. Wird eine Schule mit ViewBoards ausgestattet, erhalten die Lehrkräfte eine ausführliche Einweisung in die Funktionen der digitalen Tafel. Weitere Schulungen, begleitender Support und Trainings sind jederzeit buchbar.

Weiterbildungsangebote zum kreativen Medieneinsatz bieten beispielsweise auch die Sendeanstalten SWR und WDR unter: Planet Schule.

Entscheidend für den Lernerfolg ist aber nicht zuletzt das pädagogische Konzept. Ein produktiver Mix aus klassischen und technikbasierten Lernmethoden bringt Abwechslung und sorgt dafür, dass die Kinder nicht zu lange nur auf das Tablet schauen.

 

Ab welcher Jahrgangsstufe ist das Tablet im Unterricht zu empfehlen?

Hin und wieder kleine, leicht zu bewältigende Aufgaben sind schon ab der ersten Klasse möglich, zum Beispiel im Sachkundeunterricht mit dem Tablet Pflanzen auf dem Schulgelände fotografieren. Ihre Aufnahmen können die Kinder ganz einfach ViewBoard schicken: Per Companion App für das ViewBoard generiert die Lehrkraft einen QR-Code mit dem eigenen Smartphone und schickt ihn an die interaktive Tafel. Die Kinder fotografieren den Code mit ihrem Tablet ab und erhalten somit unkompliziert Zugang zum ViewBoard. Jetzt kann es ans gemeinsame Erstellen von Steckbriefen von Pflanzen oder Tieren gehen. Die Ergebnisse der Gemeinschaftsarbeit können dann wieder von der digitalen Tafel aufs Endgerät der Schüler:innen geholt werden.

 

In welchen Fächern ist digitale Technik sinnvoll?

Ob Deutsch, Mathe, Sachkunde, Musik oder Kunst – Tablet und digitale Tafel können den Unterricht in allen Fächern bereichern – auch Förderstunden. Niederschwellig lässt sich beim Lesetraining oder Gedichteaufsagen beginnen, indem die Kinder das Gesprochene mit dem Tablet oder iPad aufnehmen und sich später anhören. „Ton ab!“ kann es auch beim Flöte- oder Xylophonspielen heißen. Als Expert:innen können Kinder zum Beispiel in Präsentationen zu einem klar abgegrenzten Thema zu Wort kommen. Jederzeit lassen sich Arbeiten von Schülerinnen und Schülern an der digitalen Tafel anzeigen, sie diskutieren und gemeinsam weitergestalten. So erleichtern Tablet und digitale Tafel das interaktive und kooperative Lernen.

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digitale Tafel und Tablet synchronisiert

Zahlreiche Unterrichtskonzepte mit Hinweisen auf geeignete Apps für die Grund- und Unterstufe hat das Forschungsteam um Prof. Dr. Tillmann innerhalb der Begleitstudie zum Pilotprojekt „Mobiles Lernen in Hessen“ zu einem Buch zusammengestellt, das kostenfrei zum Download erhältlich ist.

In der Broschüre Leseförderung Medienbildung mit Tablets, herausgegeben vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ), finden sich viele Projektideen, die sich auch für den Unterricht eignen – vom Reime fotografieren für Vier- Sechsjährige über Papierwürfel, die Geschichten erzählen oder dem Märchen in einer Minute. Dazu gibt es App-Empfehlungen und die Anleitung für die Unterrichtseinheit.

 

Welche Regeln für den digital unterstützten Unterricht sind notwendig?

Wer begeistert an einem Projekt arbeitet und ganz in einer Aufgabe aufgeht, vergisst leicht Zeit und Raum. Dieser mentale Zustand des Flow stoße laut Tillmann tiefgreifende Lernprozesse an, erfordere aber auch regelmäßige Pausen. „Nach solch intensiven Arbeitsphasen sind Phasen der Entlastung wichtig. Ähnlich wie nach einer Klassenarbeit brauchen die Schülerinnen und Schüler nach bewältigten Aufgaben eine Zeit der Entspannung, bis sie wieder offen für Neues sind.“

In der Grundschule bieten sich als Pausenfüller Bewegungsspiele, lustige Lieder und Klatschreime an, wie etwa der Klassiker: „Bei Müllers hat‘s gebrannt!“. Der passende Sound, und bei Bedarf auch Text und Bewegungsabläufe kann per digitaler Tafel geliefert werden.

Klare Regeln verhindern eine Überforderung von Kindern und Lehrkräften – auch nach Schulschluss. Ein Tageszeitlimit für Nachrichten und Fragen verhindert leichter, dass Kinder aus Sorge, etwas zu verpassen, immer wieder auf die Plattform gehen oder den Klassenchat checken. Auch Lehrerinnen und Lehrer müssen nach Feierabend nicht mehr für Fragen erreichbar sein. Damit keine Missverständnisse und falschen Erwartungen aufkommen, sollten auch Eltern das Tageszeitlimit kennen.

Verbindliche Regeln braucht es bereits für das Einrichten und regelmäßige Updaten der Tablets. Welche Apps sollen zur Verfügung stehen und welche Webseiten besser nicht? In dem genannten Buch zur Begleitstudie finden sich viele nützliche Tipps für den erfolgreichen Start von Tablet-Klassen.

 

Fazit

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Bei projektorientiertem und produktivem Einsatz können Tablet und iPad in Verbindung mit der digitalen Tafel das interaktive Lernen fördern und den Unterricht schon ab der Grundschule bereichern. Die Technik erweitert den Handlungsspielraum um die digitale Welt und sorgt besonders dann für eine hohe Motivation, wenn ihr Einsatz mit klassischen Lernmethoden kombiniert wird. Kinder können mithilfe der Lehrkräfte von Anfang an lernen, das Tablet als Arbeitsmittel zu nutzen und sich mit Präsentationsmedien wie dem interaktiven Display auseinandersetzen.